die aktive Teilhabe von Eltern und Schüler/innen in
der Schule. Anreiz für aktive Teilhabe ist das Ernstnehmen
von Schüler-/Elternwünschen. Daraus folgen Zielvereinbarungen,
die von Aushandlungsgruppen erarbeitet werden. Austausch ist
ebenfalls auf so genannten Curriculummessen, auf Fachkonferenzen
und durch Einbindung in Arbeitskreise und Gremien möglich.*
* gekürzt aus:
Mit Einem Satz - die nächsten Schritte. Ergebnisse der
Arbeitsgruppen am 03.12.04
(Vorstellung auf dem Abschlussplenum)
Durch die verstärkte eigenverantwortliche Steuerung der
Einzelschule im Rahmen des „Modellvorhabens eigenverantwortlicher
Schulen“ (MES) entstehen neue Aufgaben für Schulleitungen
und Lehrkräfte. Um sie bei deren Bewältigung professionell
zu unterstützen, wurde ein darauf zugeschnittenes Qualifizierungsprogramm
entwickelt.
Ziel und Zielgruppen des Qualifizierungsprogramms
Ziel der Qualifizierungsangebote im Rahmen des „Modellvorhabens
eigenverantwortlicher Schulen“ (MES) ist die professionelle
Unterstützung der Schulen bei der Bewältigung der
neuen Herausforderungen. Dabei steht die Verbesserung der Qualität
der schulischen Arbeit, insbesondere des Unterrichts, im Mittelpunkt.
Zielgruppen des Programmangebots aus den 31 MES-Schulen sind
einerseits die Schulleitungen (die Schulleiter sowie ihre Stellvertreter)
und andererseits die Mitglieder der schulinternen Steuergruppen
(durchschnittlich 6 bis 8 Personen pro Schule, wobei die Schulleitung
Mitglied der Steuergruppe ist) sowie die Kolleginnen und Kollegen,
die spezielle Fachkenntnisse über die Durchführung
schulinterner Evaluierung erwerben, also die Evaluationsberater
(2 Personen pro Schule, von denen eine wiederum auch Mitglied
der Steuergruppe ist).
Leitend für die Fortbildungsangebote ist die Frage: Was
brauchen alle Schulen - unabhängig davon, ob es sich um
eine kleine Grundschule mit 20 Kolleginnen oder ein OSZ mit
150 Kollegen handelt - um sich mit dem gesamten Kollegium auf
den Weg der systematischen Entwicklung ihrer Schule zu machen.
Konzeption des Qualifizierungsprogramms
Ausgangspunkt für die Erstellung der Qualifizierungskonzeption
waren die Bedürfnisse der potentiellen Teilnehmerinnen
und Teilnehmer, also der Schulpraktiker selbst, wie sie durch
eine Bedarfserhebung ermittelt wurden. Sie erfragte, welche
inhaltlichen Schwerpunkte, welche zeitliche Strukturierung
und Terminierung, welche methodische Umsetzung, welches Referentenprofil
sowie welche Anbieter bevorzugt werden und wie häufig
die Veranstaltungen pro Jahr gewünscht werden. Die Antworten
wurden nach der jeweiligen Zielgruppe (Schulleitung, Steuerungsgruppe,
Evaluationsberater) differenziert ausgewertet. Deutlich
zu erkennen sind einerseits zielgruppenspezifische Gewichtungen
sowie andererseits Inhalte, die von allen drei Gruppen parallel
als besonders wichtig angegeben werden.
Auf dieser Basis wurde die Qualifizierungskonzeption entwickelt.
Die Grundsätze dieser Qualifizierungskonzeption sind:
1. Das Programmangebot stellt ein kohärentes Gesamtkonzept
dar, dessen Teile aufeinander abgestimmt sind und verschiedene
Handlungsfelder abdecken.
2. Bei der Durchführung ist eine Teilnehmer- und Schulkontextorientierung
grundlegend.
3. Fokus der gesamten Konzeption sowie der einzelnen Veranstaltungsangebote
ist die
letztendliche Verbesserung von Unterricht und Erziehung. Im
Zentrum stehen die Schüler, die Lehr-Lernprozesse und
die Unterrichtsqualität.
4. Um Wirksamkeit und Nachhaltigkeit zu gewährleisten,
werden verschiedene "Lernorte" etabliert und vernetzt,
nämlich Seminar, kollegiale Beratung, Schule, Selbststudium
und, u.U. Hospitationen im Unterricht von Kolleg/inn/en.
5. Die Qualifizierungskonzeption wird kontinuierlich überarbeitet
und aufgrund der
Erfahrungen und Rückmeldungen der Teilnehmer sowie
aufgrund eventuell im Laufe der Zeit neu entstehender Bedürfnislagen
modifiziert, ergänzt und fortgeschrieben.
Durchführung des Qualifizierungsprogramms
Alle Seminare sind in der Regel ein- bis eineinhalbtägig.
Coaching und Bilanzierungstermine sind in der Regel dreistündig
und werden an Nachmittagen durchgeführt.
Den Teilnehmern stehen gezielt für die thematisch zugeschnittenen
Seminare entwickelte Literatur und Arbeitsmaterialien zur Verfügung
und sie erhalten zudem jeweils Hinweise auf weiterführende
Literatur. Darüber hinaus hat jede Schule zwei Ansprechpartnerinnen
aus dem MES Leitungsteam, die für das Steuergruppencoaching
zuständig sind und die Schule bei der Fortbildungsplanung
und bei der Schulentwicklungsarbeit unterstützen und beraten.
Das Qualifizierungsprogramm umfasst
A) Allgemeine Angebote für alle,
B) Angebote für Steuergruppen,
C) Angebote spezifisch für Schulleitung sowie
D) Angebote spezifisch für Evaluationsberater.
Zu A Allgemeine Angebote für alle – Grundkurse
Unter den allgemeinen Angeboten sind Grundkurse, die "funktionsunabhängig",
also von allen Lehrkräften der MES-Schulen besucht werden
können. Angeboten waren der Grundkurs "Schulqualität
und Schulentwicklung" und der Grundkurs "Moderation".
Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird in den Seminaren die Möglichkeit
geben, sich in den angegebenen Themenbereich zu orientieren
und vorhandene Kenntnisse zu systematisieren und auszubauen.
Zu B Angebote für Steuergruppen
Die Steuergruppen wurden mit dem Ziel eingerichtet, den Prozess
der Schulentwicklungsarbeit zu steuern und zu koordinieren.
Dazu gehört u.a. die Erstellung, Umsetzung und Fortschreibung
eines Schulprogramms. Ziel der Qualifizierung ist es, entsprechende
Kompetenzen zur Steuerung und Begleitung von Schulentwicklungsprozessen
nachhaltig in die Schule einzuführen oder zu stärken.
Daher umfassen die Angebote die Themenbereiche "Organisationsentwicklung", "Evaluation", "Unterrichtsentwicklung" sowie "Personalentwicklung".
Zusätzlich zu aufeinander abgestimmten Seminarangeboten
werden die Steuergruppen "gecoacht". Hierzu werden
jeweils mehrere Steuergruppen gleichen Schultyps zusammengeführt
und durch die beiden ihnen zur Verfügung stehenden Ansprechpartnerinnen
aus dem oben genannten Team beraten und betreut.
Zu C Angebote spezifisch für Schulleitung
Schulleitung gilt aufgrund der Forschungslage zu Schulqualität
und Schulentwicklung als besonders bedeutsam. Aufgrund ihrer
Rolle für die Entwicklung und Sicherung der Qualität
schulischer Arbeit ist das Ziel der Qualifizierung, bereits
vorhandene Kompetenzen zu erfolgreichem Schulleitungshandeln
systematisch zu vertiefen.
Zwischen den einzelnen Veranstaltungen finden ab September
2004 regelmäßige kollegiale Beratungstreffen im
Sinne einer Intervision für Schulleiterinnen und Schulleiter
statt. Für die kollegialen Beratungstreffen wurden bei
der Einführungsveranstaltung im November 2004 kleinere
Gruppen gebildet. Ziel der Beratungstreffen ist es, über
die eigene Praxis mit Kollegen zu reflektieren, sich auszutauschen
sowie sich gegenseitig zu beraten und zu unterstützen.
Im Frühjahr 2005 findet eine Zwischenbilanzierung statt.
Zu D Angebote spezifisch für Evaluationsberater
Evaluationsberater vor Ort an der eigenen Schule zu haben
ist in vielen Bundesländern neu. Evaluationsberater sollen
das Know-how zu Fragen der verschiedenen Formen der Feststellung,
Dokumentation und Überprüfung schulischer Arbeit
in die Einzelschule bringen. Sie setzen ihre hierfür notwendige
Verfahrens- und Methodenkompetenz ein und stehen sozusagen
als kollegiumsinterne "Dienstleister" zur Verfügung.
An jeder Schule sollen zwei Evaluationsberater sein, wovon
einer auch Mitglied der Steuergruppe ist.
Eine Klippe - vermutlich vielen nicht ganz unbekannt - ist,
nach einer gelungenen Fortbildung, die man hochmotiviert verlässt,
die Umsetzung des Gehörten in die Praxis, die berühmt-berüchtigte „Implementierungsphase“.
Um diesen Prozess der Nutzung des angehäuften „Vorratswissens“ in
der schulischen Praxis zu unterstützen, wurden die oben
erwähnten Coaching-Gruppen eingerichtet. Die Mitglieder
der Steuergruppen haben in diesen Gruppen die Möglichkeit,
ihr Methodenrepertoire zu erweitern, zu erproben und eventuell
aufgetretene Schwierigkeiten in der Steuergruppenarbeit im
Rahmen kollegialer Beratung zu bearbeiten. Diese Klippe bei
der Umsetzung gilt gleichermaßen für die Schulleitung.
Deshalb wird mit der Intervision - als Form des kollegialen
Coachings - ein Unterstützungs- und Vernetzungsangebot
gemacht.
Für den speziellen Fortbildungsbedarf der einzelnen Schule
bei fach- und schulform- sowie schulkontextbezogenen Themen
steht den MES-Schulen ein schuleigenes Budget zur Verfügung,
das auch von mehreren Schulen zusammengeführt und gemeinsam
genutzt werden kann. Das MES-Team unterstützt die Schulen,
soweit es gewünscht wird, bei der Auswahl von Referenten
und bei der schulinternen Fortbildungsplanung, die integraler
Bestandteil eines Schulprogramms ist.
Sowohl die Einzelveranstaltungen wie auch das Gesamtprogramm
werden evaluiert. Die Evaluation erfolgt unter der Zielsetzung
der Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Qualifizierungsmaßnahmen
wie auch der Übertragbarkeit auf eine größere
Zielgruppe. Auf der Basis aller Evaluationsergebnisse werden
Modifizierungsvorschläge und weitergehende Empfehlungen
entwickelt. Die Evaluation dient somit nicht nur einer Rechenschaftslegung,
sondern auch der Verbesserung der weiteren Qualifizierungsmaßnahmen.
Bis zum Ende des Schuljahres 2005/2006 haben die MES-Schulen
Gelegenheit, Themen für weitere Fortbildungsveranstaltungen
im Bereich der Qualitätsverbesserung anzumelden.
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